Spanien 2025

Unvorstellbar! Vier Wochen Urlaub am Stück? Das habe ich mir nicht vorstellen können. Dieses Jahr haben wir es versucht und mein Fazit bisher ist sehr positiv.

Schon im letzten Jahr haben wir ein Ferienhaus in Conil de la Frontera angemietet. Conil liegt in im südwestlichen Andalusien direkt an der Atlantikküste. Nicht zu heiss und nicht zu kalt. Im Atlantik kann man schon schwimmen, aber halt nicht sehr lange. Die Höchsttemperaturen bewegen sich zwischen 18-22°C. Also genau richtig für Leute wie mich. Der Ort hat eine schöne Altstadt und eine gute Infrastruktur. Wenn man eine Stunde fährt, dann hat man im Süden, Norden und Osten genug zu erkunden.

Wohnen: Wie haben ein Reihenhaus im Osten der Stadt gemietet. Es ist geeignet für 5 Personen, bietet Platz zum Kochen und verfügt über einen Glasfaseranschluss und Zugang zu einem Aussenpool. Eine kleine Veranda ist auch dabei. Für 2000€ für den Monat können wir nicht meckern.

Die Stadt: Seit 3 Wochen sind wir nun hier. Jeden Tag laufe ich mehr als 10.000 Schritte. Der größte Teil führt mich immer wieder auf verschiedenen Wegen an den Strand und in die Altstadt. Hier einen Kaffee, dort das desayuno oder am Nachmittag Tapas oder mit den anderen geteilte rationes. Noch ist die Stadt nicht überlaufen. Das wird sich ab Mitte Mai ändern.

Essen und Trinken: Machen wir es kurz. Das Angebot ist riesig, und die spanische und andalusische Küche sind phantastisch! Allesfresser wie ich fühlen sich hier wie im Himmel. Was die Köche mit Fisch, Fleisch, Gemüse und Gewürzen zaubern ist einmalig. Und das gilt gleichermassen für die besseren Restaurants als auch für die kleinen Ventas in einem Dorf abseits von den Hauptstrassen. Mein Favorit sind die Tomaten, die zu jedem Essen gehören. Ein Salat aus frischen Tomaten mit guten Olivenöl, Essig aus Jerez, Thymian und Zwiebeln ist für mich bei fast jeder Mahlzeit dabei.

Ausflüge: Wie ich schon sagte sind wir nicht zum ersten Mal an der Costa del Luz. Deshalb erwähne ich im Folgenden nur unsere Ausflüge in diesem Jahr. Nicht auf der Liste sind absolute Höhepunkte wie Sevilla, Ronda, Cadiz und vieles mehr.

  • Jerez: Pferde, Sherry, Alcazar. Immer einen Besuch wert. Ausserdem der nächstgelegene Airport und Supercharger.
  • Chiclana: Besuchen wir mittlerweile regelmäßig jede Woche. Wir besuchen den Markt, um uns mit frischem Gemüse, Fisch und Fleisch zu versorgen. Dann finden wir meist von ein Café in der Nähe oder wandern einfach herum. Der Strand von Chiclana ist auch einen Besuch wert.
  • Medina-Sidonia: Wird auch der Balkon Andalusiens genannt. Ein herrlicher Marktplatz, ein altes Römer Fort und die Aussicht nach Westen machen den Besuch zu einem herrlichen Tagesausflug. Auf dem Weg nach Medina-Sidonia haben wir in Los Naveros noch dieses abgelegene Restaurant gefunden.
  • Barbate: Wir wollten Barbate besuchen, um mehr über die Almadraba zu erfahren und vielleicht auf einem Boot aufs Meer zu fahren. Unser erstes Ziel konnten wir erreichen (siehe Thunfisch weiter unten). Das zweite haben wir dann aufgegeben. Am Strand haben wir das beste Eis seit langem bekommen!
  • Vejer
  • Bolonia und Baeolo Claudia: Eine kleine Stadt zwischen ca. 25 km südlich von Conil. Wir besuchten die Ruinen von Baelo Claudia. In der Zeit des Vespasian und auch später wurde hier der gefangene Thunfisch gesalzen, das Garum gewonnen und beides zurück ins Reich verschifft. Definitiv einen Besuch wert!
  • Trafalgar: Schöner Spaziergang vom Norden Bartbates durch eine Dünenlandschaft zum Leuchtturm von Trafalgar. Nichts erinnert an die bedeutsame Seeschlacht von Trafalgar im Jahre 1805.

Führungen: Susan hat uns dieses Jahr einige Führungen herausgesucht. Obwohl ich normalerweise kein großer Freund bin, haben mich alle beeindruckt!

  • Oliven: Wir hatten einen sehr lehrreichen Tag in einer kleinen Olivenöl Manufaktur in der Nähe von Conil, die ihre eigenen Oliven verarbeitet. Führung, Erklärung der Produktionsanlagen, Info Einordnung und Klassifizierung der verschiedenen Qualitätsstufen, Verkostung und Verschmeckung. Sehr gut!
  • Thunfisch: Im Thunfischmuseum von Barbate konnten wir für 8,50€ an einer (kleinen) Führung teilnehmen, die Zerteilung eines Thunfisches begleiten (sehr interessant) und an einer Verkostung teilnehmen.
  • Vejer heute und in der Geschichte: Wir nahmen an einer sehr interessanten Führung durch Vejer de la Frontera teil. Unser Tourguide Manuel (el Aleman) beeindruckte mit seinem Wissen über die Geschichte, das Heute, die Esskultur und auch die spanische Kultur. Wer hätte gedacht, dass der Stierkampf eine Methode war, die stärksten und aggressivsten Stiere für die Zucht zu finden? Frontera ist der Begriff für die “Grenze”. In unserem bezeichnete das Word das Grenzgebiet zwischen den Mauren und den von Norden eindringenden christlichen Streitkräften.

Nach und von: Wie sind jetzt das dritte Mal mit dem Elektroauto (ja, es ist ein Tesla) nach Südspanien gefahren. Die Fahrt nach Conil sind etwa 2.500km. Möglich sind die Westroute (durch das Baskenland) oder die Ostroute (durch Katalanien). Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Diesmal sind wir die Ostroute gefahren, da noch Schnee in der Extremadura möglich war. Die Fahrt war unproblematisch. Das Auto fährt uns von einem Tesla Supercharger zum nächsten.

Vor Ort ist die Ladesituation ebenfalls unkompliziert. Der nächste Supercharger ist in Jerez, und vor Ort gibt es auch Ladestationen. Diese sind allerdings etwas teurer und laden langsamer. Die Strompreise schwanken an den Superchargern zwischen 0,32€ in Frankreich über 0,38€ in Spanien bis 0,45€ in Deutschland. Vor Ort in Conil zahlen wir beim Burger King 0,53€ für die kWh. Wir sind 4 Tage hin und 4 Tage zurück gefahren. Die Rohdaten:

km gesamt: 6.248
kWh Verbrauch: 1.034
kWh/100km: 16,6

Meshing it up

Ich kann wirklich nicht erklären, warum es so lange gedauert hat. Aber endlich habe ich mein Gersfeld Mesh-Up Netzwerk am Laufen. Was war das Problem: Wir haben eine Location, bei der vom Provider einfach nur furchtbares Internet geliefert werden kann (sagt der Provider). Die Idee war für eine ganze Weile, dass wir die Bandbreite der anderen Locations (andere Verträge, andere Anschlussmöglichkeiten) koppeln und dann auch bei der unterversorgten Location gute Bandbreite zur Verfügung stellen.

Die Hardware hatte ich schon seit Wochen (Monaten) herumliegen. Heute habe ich sie endlich zusammen gebastelt. Und siehe da: Es ward Licht.

Leute, die Zeit von Freifunk ist noch nicht vorbei. Mesh Networks sind eine Riesen Chance für kleine Orte wie unsere. Jetzt müssen wir nur noch schauen, wie wir alle Punkt mit Linien verbinden!

 

WiFi für Gersfeld!

Mein letzter Beitrag war “Wir für Gersfeld?”. Viele Worte, viele Ideen, viel ist (noch) nicht dabei rumgekommen. Vielleicht dauert das seine Zeit. Aber etwas ist doch passiert! Ich hatte als eine Idee mitgenommen, dass wir mit einfachen Hausmitteln und Ressourcen-Sharing viel erreichen können. Es ist Zeit, das Frage- durch ein Ausrufezeichen zu ersetzen.

Runde 1: WiFi für Gersfeld!

Angefangen hat es eine kleine Software Firma in der Stadtmitte. Die haben den ersten Hotspot aufgebaut, der nun Freifunk über den Marktplatz anbietet. Im Café sitzen und arbeiten. Was für eine tolle Idee. Wir haben unsere Ferienwohnungen nun auch mit starken Freifunk Hotspots ausgestattet. Es gibt keine Pass-Phrases mehr für unsere Besucher und keine Risiken für uns als Internet Anbieter. Das nenne ich eine Win-Win Situation!

Und es spricht sich herum in Gersfeld: Mit Edeka Rehm und Bistro Alpina gibt es die nächsten offenen Hotspots. Wenn das so weitergeht, dann bekommt Gersfeld schnell und unbürokratische eine offene und schnelle Internetversorgung für Einwohner und Gäste!

Und die Kosten? Mitmachen kostet einmalig zwischen 25-50€. Das ist für die Hardware, die Ihr anschaffen müsst.

Links:
Freifunk
Bistro Alpina

Wir für Gersfeld?

Diese Woche war ich zum ersten Mal bei einem Treffen der Gruppe “Wir für Gersfeld“. Dieser Verein hat sich auf die Fahnen geschrieben, den Tourismus zu fördern und im touristischen Bereich Gastronomie- und Beherbungsbetriebe in Gersfeld zu unterstützen. Hört sich ja erst einmal gut an – schließlich haben wir ja auch einen Beherbergungsbetrieb.

So weit so gut. Es sollen also Touristen (das sind die Kunden, also die Touristen) und die betreuenden Betriebe unterstützt werden. Hört sich gut an. Zuerst wurde auch eine Umfrage veranstaltet, bei der die Teilnehmer dies und das gefragt wurden. Soweit so gut. Unter anderem wurde auch gefragt, wie den der Tourist bucht – es standen zur Auswahl (wenn ich mich recht erinnere): Per Post, per Telefon, über die Stadt, per Internet. ehrlich – bei uns buchen 95% aller Besucher über das Internet. Mein Vorschlag war, diesen Bereich vielleicht etwas näher zu betrachten – also das Internet ein bisschen differenzierter zu betrachten: welche Portale, eigene Homepage, welche sonstigen Kanäle. Da wurde die Diskussion dann lebhafter:

  • Die Stadt tut nicht genug für uns
  • booking.com ist unfair
  • usw.

Was die wenigsten der Teilnehmer glauben: Wir (die Beherbungsbetriebe) werden immer mehr zu Assets, die über die verschiedenen Plattformen verkauft werden. Ich vermute, dass in wenigen Jahren die Unterhaltung stattfinden wird, welche Plattform gerade gewinnt. Nicht, ob uns die Stadt oder der liebe Gott helfen kann. Was der Buchhandel (und viele Bereiche des Einzelhandels) schon erlebt hat, das kommt gerade auf uns zu. Und ehrlich: Es gibt kein Entkommen.

Oder vielleicht doch?

Wissen wir, wer unsere Gäste sind, wer sie sind, was ihnen gefällt, was ihnen nicht gefällt? Ich meine, haben wir sie mal ernsthaft befragt und die Informationen ausgewertet? Vielleicht ist es ihnen ja egal, dass Gersfeld in der Mitte Deutschlands liegt? Und sie haben ganz andere Anliegen?

Wie können wir den Aufenthalt für die Gäste verbessern, unabhängig von unseren eigenen Businessmodellen? Welche B2B Möglichkeiten (auch zwischen Mitbewerbern) würden das unterstützen? Wenn ich meine Gäste in die Sauna der Sonne schicke, werde ich sie verlieren? Ein zufriedener Gast wird vielleicht nach Gersfeld zurückkommen – egal zu wem.

Sollten wir weiter über die Kaskade diskutieren? Oder sollten wir für unsere Gäste lieber den Mitbewerbern in Hilders über eine Lösung reden? Dann hätten unsere Gäste einen Mehrwert!

Basierend auf dem oben Gesagten können wir auch eine Delta-Analyse der Services der Stadt Gersfel machen. Und dann gemeinsam das Fehlende auf die Beine stellen. Besser als Meckern wäre das allemal.

Ach ja – die Stadt und die Kaskade: Kann denn mal jemand endlich dieses Eingeständnis von Versagen und Selbstmitleid von der Homepage der Stadt Gersfeld entfernen? Ich glaube nicht, dass dieser Brief und die Aussage der Nichtverfügbarkeit irgendeinen Gast wirklich interessiert.

 

PS: Kommentare sind willkommen!

Global Warming – Local Skiing

Well, I do understand that many people worldwide still don’t believe in global warming. And who knows, they may or may not be right. While most scientists think all the research is pointing towards it, there are still sceptic people who don’t believe. But I leave it to John Oliver to discuss this.

What is becoming clear even to the biggest sceptic in Germany is that having a decent winter ski vacation is becoming more and more difficult. I spent last week in beautiful Bad Tölz with the hope for powder. The idea was to take a bus or the train to a nice ski region close by. Now, turns out that I went hiking along the Isar instead, with the temperature around 10°C. For good skiing, I’d have to travel far and go high up. Way more expensive than I had budgeted for.

Ok. This could be an exception. And next year will be just fine. On the other hand, I’m tracking ski-lift operation in Rhön now since a couple of years on my website. And guess what: Last year was a wash for the operators, and this year looks even worse.

Just when I drove back from Bad Tölz a statement from the German government became public. According to them only one out of ten ski regions in central Europe will be snow-safe in the coming years, and about two thirds of all the ski regions won’t survive, even with artificial snow.

Good that I didn’t buy new skies.

Living A Good Life

I’m just relaxing from a couple of rough days at work. We were in Toulouse for the first ever EclipseCon France, and after these days of constant ‘on’ I felt it was about time to sit down and relax.

So we rented a B&B between Toulouse and Carcassone, expecting a few nice and warm days in southern France, eating good food and drinking good red wine. And guess what: Everything except the warm days works out fine. It’s just raining cats and dogs …

Which turns out to be to my advantage. I was able to find the time to start a book I wanted to read for quite a while: How Much is enough by father and son Skidelsky.

Now that question I have been asking myself for some time now, and I have started to experiment with it. Strongly believing that I have too much stuff, I was looking into my belongings and am trying to get rid of things. While throwing out some  old T-Shirts and books was not such a big deal, selling my car was actually a big change in lifestyle (that I do not regret at all).

And really: Why would you need a fancy holiday resort if you can rent a nice room in a B&B with a great view of the Pyrenees (if weather would permit)?

But the rain has a good side as well: It forces me to do nothing but hang around here. And that’s when I ran into another interesting read: Mr. Money Mustache’s exciting blog. So here I sit now and think about the good life, as they both call it. And wonder if I should start reading up on Stoicism again. Or go and get rid of even more crap that is lying around in my house. Or cancel our Sky TV subscriptions.

I think it will end up being many of all these ideas.